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Nürnberg 1896/ Deutschland
Partien im Format:
PGN Partien im
Format: ChessBase 6.0 |
Emanuel Lasker |
Unter den Schachspielern war es schon
zur Tradition geworden, aus Anlass von Weltindustrieausstellungen starke internationale
Turniere zu organisieren. Erinnert sei an die Turniere 1851 und 1862 in London und 1867 in
Paris. Zu Ehren der bevorstehenden Bayerischen Ausstellung 1896 wurde auch ein
hochkarätig besetztes Turnier in Nürnberg durchgeführt. Als Initiator trat diesmal Siegbert Tarrasch auf, der Vorsitzender des
örtlichen Schachklubs war. Ein solches Turnier hatte Deutschland noch nicht erlebt.
Erneut waren fast alle Teilnehmer des Turniers von Hastings
1895 versammelt. Von den ersten zehn Preisträgern fehlte in Nürnberg nur Curt von
Bardeleben. Anwesend waren auch talentierte Debütanten - Geza Maroczy (der Sieger des
Nebenturniers in Hastings) und Rudolf Charousek. |
Das Turnier rief in der Schachwelt
großes sportliches Interesse hervor, da einer der Erstplatzierten von Hastings, Tarrasch, nicht am Wettkampfturnier in Petersburg mitwirkte und deshalb, zumindest in der Presse, die
Gesetzmäßigkeit des neuerlichen Erfolges Laskers in
Abrede stellen konnte. Und die Verlierer von Petersburg, Tschigorin und Pillsbury,
brannten darauf, den Weltmeister wie schon in Hastings hinter sich zu lassen. Doch weder
diesen Koryphäen noch den anderen Teilnehmern gelang es, dem Weltmeister einigermaßen
Paroli zu bieten. Lasker ging vom Start weg in Führung. Nach sieben Runden lag er mit 6
Punkten an der Spitze. Nur zwischen der achten und zehnten Runde gab es bei ihm eine
unerwartete Flaute, als er gegen Pillsbury und Janowski verlor und letzterer zu Lasker
aufschloß. In den nächsten sieben Runden entwickelte der Champion jedoch wahre
Sprinterqualitäten. Nachdem er aus ihnen 6,5 Punkte geholt hatte, stand er bereits als
Turniersieger fest. Zwar zog er in der letzten Runde gegen den talentierten Charousek den
kürzeren, doch war er mit insgesamt 13,5 Punkten aus 18 möglichen vom 1. Platz nicht
mehr zu verdrängen. Der 2. Preis fiel
überraschend mit 12,5 Punkten an Maroczy. Pillsbury und Tarrasch teilten sich mit je 12
Punkten den 3. - 4. Platz. Fünfter war Janowski mit 11,5 Punkten, Steinitz wurde mit 11
Punkten lediglich Sechster, Tschigorin landete mit 9,5 Punkten gar auf dem 9. Platz.
Der Sieg Laskers bestätigte erneut seine ,,Vollmachten"
als weltbester Schachspieler. |
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