Viswanathan Anand ist der beste
Spieler, den das Mutterland des Schachs je hervorgebracht hat. Der Tiger aus
Madras absolviert seine Züge am Brett mit scheinbarer Leichtigkeit und dies
unglaublich schnell.
Auch wenn der Familienname eigentlich Viswanathan lautet und nicht Anand (dies ist der
Vorname), so hat sich in der Schachwelt die praktischere Kurzvariante längst
eingebürgert. Anand tauchte
1987 in der internationalen Schachszene als Junioren-Weltmeister auf. Großmeister ist er
seit 1988.
Bereits 1990 gelang ihm dank dem Co-Sieg mit dem Briten Nigel Short am Interzonenturnier
in Manila der Sprung in die Weltspitze. In den anschliessenden Kandidaten-Matches
schaltete er zuerst den Russen Alexey Dreev aus, verlor danach aber gegen Anatoly Karpov.
Bisheriger Höhepunkt in Anands Laufbahn war
1995 der Wettkampf um die PCA-Weltmeisterschaft in New York gegen Garry Kasparov. Nach neun Partien lag er sogar in Führung. Kasparov mußte damals sein ganzes Können aufbieten, um seinen
PCA-Weltmeistertitel zu verteidigen.
Anand, der in seinem Heimatland Indien den
Bekanntheitsgrad eines Boris Becker oder Franz Beckenbauer hierzulande besitzt,
spielt nicht häufig und sucht sich seine wenigen Auftritte sehr genau aus.
1998 qualifizierte sich Anand für das Finale
der Fide-Weltmeisterschaft in Lausanne gegen Karpov, verlor allerdings im Tie Break.
Nachdem Anand 1999 die FIDE-Weltmeisterschaften nicht mitgespielt
hatte, gelang ihm bei der FIDE-WM 2000 der grosse
Wurf. Er setzte sich im Finale gegen Alexei Shirov klar mit 3,5 :
0,5 durch und wurde neuer FIDE-Weltmeister!