Mitte April
1893 trat Lasker in Kokomo zu einem Wettkampf gegen den 32jährigen Landesmeister Jackson
Whipps Showalter (1860 - 1935) an. In den lokalen Schachkreisen nannte man ihn den
.,Löwen von Kentucky", und dies nicht nur angesichts seines üppigen Haarschopfes
und weil er im Staate Kentucky geboren war, sondern auch wegen seiner glänzenden
Reputation als stärkster Spieler des Landes. Der Kampf begann heim Stande von 1:1. Dies
erklärt sich dadurch, dass im beiderseitigen Einvernehmen das Ergebnis zweier Partien
übernommen wurde, die die Kontrahenten am 14. und 16. Dezember 1892 in Logansport
spielten und in denen jeder von ihnen einen Sieg verbuchte. Und erneut begann der
Wettkampf mit zwei resultativen Partien 1:1. Die 5. Begegnung brachte nach 53 Zügen ein
Remis. Dann aber begann eine Erfolgsserie Laskers, in der er vier Partien gewann und nur
noch einen halben Punkt abgab. Der Wettkampf
gegen Showalter endete somit 7:3 ( + 6, - 2, = 2) zu Gunsten Laskers. Interessant ist,
dass Ann Showalter, eine der stärksten Schachspielerinnen des Landes, zwei Jahre später
für ihren Mann "Revanche" nahm. Lasker, der 2:5 verlor, gab seiner Gegnerin
allerdings jeweils einen Springer vor. Ein Zeuge dieses originellen Spektakels meinte
spaßeshalber: ,,Lasker ist Lasker, aber ein Springer bleibt ein Springer!" |