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Paul
Morphy
geboren am 22.6.1837
gestorben am 10.7.1884
Weltbester Spieler von
1858-1859

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USA


Paul Charles Morphy wurde in New Orleans, Louisiana, am 22 . Juni 1837 als Sohn von Alonzo und Thelcide (Telcide) Morphy geboren.

Schon in Kinderjahren zeigte sich seine schachliche Begabung. Als er 13 Jahre alt war spielte er zwei Partien gegen einen grossen ungarischen Meister: J. Löwenthal. Die eine Partie endete Remis und die andere endete mit einer Niederlage des berühmten Ungarn.

Im selben Jahr trat Paul Morphy zusammen mit seinem Bruder Maurian ins Spring Hill College ein. Die folgende Beschreibung von Paul Morphy's Jahren am Spring Hill College stammt von David Lawson's Buch: "Paul Morphy, The Pride and Sorrow of Chess" (New York: David McKay Company, Inc., 1976):

"Im Jahre 1850 schloß Paul seine Vorbereitung an der Jefferson Academy ab und trat am 3.Dezember 1850 ins Spring Hill College in Mobile, Alabama, ein. In den Unterlagen des College's wird bezüglich seines Eintritts lediglich vermerkt, dass er der Bruder von Edward Morphy war, der zwei Jahre zuvor ebenfalls ins Spring Hill College eingetreten war. Paul und Maurian waren übrigens wieder einmal Klassenkameraden. (Unterlage der Registrierung Paul Morphy's am Spring Hill College).

Während seiner Jahre am College wurde in den Aufzeichnungen des College's von Zeit zu Zeit immer wieder vermerkt, das:

<< Paul's Betragen ausgezeichnet, sein Bemühen sehr ernsthaft und unermüdlich und sein Fortschritt ausgesprochen schnell waren.>>

Die vorhandenen College-Unterlagen zeigen, obwohl sie sehr unvollständig sind (denn seit Morphy's Zeiten ist das Collage bereits zweimal abgebrannt), dass er während seiner Collegezeit viele Auszeichnungen und Prämien bekommen hatte für seine Sprachstudien (Lateinisch, Griechisch, Französisch und Englisch) und andere Dinge.

Abgesehen von seinen ernsthaften Studien spielte Morphy eine aktive Rolle im Theater der Schule und der Rhetorik. In seinem ersten Jahr wurde er zum Präsidenten der Thespian Society gewählt und während der Jahre am College übernahm er wichtige Rollen in den Theaterstücken, die von den Schülern aufgeführt wurden.

Im Alter von 20 Jahren, zwei Jahre , nachdem er den schulischen A.M. Grad erhalten hatte, nahm Paul Morphy am Amerikanischen Schach-Kongress 1857 in New York teil. Von 97 Partien gewann er 85, remisierte 8 und verlor 4 Partien.
(Preis, den Paul Morphy in New York 1857 erhielt).

Danach begann er seine triumphale Reise nach Europa und stellte sich internationalen Vergleichen.
Er spielte unter anderem einen Revanchewettkampf gegen Löwenthal und siegte nach 14 Partien mit 9 Siegen, 3 Niederlagen und 2 Unentschieden. Im Jahre 1858 schlug er in einem Wettkampf in Paris den damals als weltbesten Spieler geltenden Deutschen Adolf Anderssen mit 13 : 4 und galt von da an als stärkster Spieler der Welt.

Eines der spektakulärsten Ereignisse fand in Paris statt, als er gleichzeitig gegen 8 Gegner spielte, wobei er selbst ohne Ansicht des Brettes, mit einer Augenbinde, spielte. Jeder Zug, den die Gegner machten, wurde ihm mündlich mitgeteilt. Nach zehn Stunden Dauer hatte er 6 Gegner besiegt und gegen 2 Partien unentschieden beendet.

Er kehrte unter dem Jubel der Welt nach Amerika zurück. Zu jener Zeit gab es noch keinen offiziellen Titel, aber dennoch  wurde er von allen als stärkster Spieler der Welt betrachtet.

Nach nur 18 Monaten internationaler Turniere zog sich Morphy aus der Schachwelt zurück. Nur noch ganz selten spielte er Schach.
Er starb im Alter von 47 Jahren, vermutlich an einem Schlaganfall, nachdem er die letzten Jahrzehnte seines Lebens als exzentrischer Einsiedler gelebt hatte.

Es wird berichtet , dass er jeden ausschimpfte und anschrie , der seine Zeit als  Schachspieler erwähnte. Seine Familie versuchte einmal,
ihn in eine Heilanstalt einzuliefern, aber seine Intelligenz war immer noch so stark, um es ihm zu ermöglichen, einen Ausweg aus der Situation zu erstreiten, wobei ihm ohne Zweifel die in der Jesuitenschule von Spring Hill erlernte Logik zu Gute kam.

Seine Karriere war meteorenhaft. Er blendete die Welt mit seinem kurzen Glanz und doch wird er bis zum heutigen Tag als einer der grössten Schachspieler aller Zeit angesehen.